Politik kann staatliche Ressourcenschutzziele, Rahmenbedingungen, Förder- und Steuerungsmaßnahmen sowie Energie- und Managementsysteme anpassen, um Unternehmen beim Management und der Vermeidung von Rebound-Effekten zu unterstützen.
Um Rebound-Effekte in Unternehmen zu managen und vermeiden, können Unternehmen Verbräuche und Kostenströme im Nachgang zu Effizienzmaßnahmen monitoren und freiwerdende Mittel für weitere ökologische Investitionen nutzen.
Die ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten werden immer weiter überschritten. Dazu tragen die gegenwärtigen Konsum- und Produktionsmuster der Industrieländer maßgeblich bei. Zwar konnten Innovationen die Energie- und Ressourceneffizienz in den letzten Jahren beachtlich steigern, allerdings sank dadurch der absolute Energie- und Rohstoffverbrauch nicht im nötigen Umfang.
Rebound-Effekte wurden bisher hauptsächlich mit volkswirtschaftlichen Methoden auf Seiten des Konsums betrachtet (Sorrell 2007; Santarius 2015). Sofern sie auf Produktionsseite untersucht wurden, geschah dies zumeist auf einer höher aggregierten Meso- bzw. Makro-Ebene von Industrien, Sektoren oder der gesamten Volkswirtschaft (z.B. Lange et al. 2021; Lutz et al. 2021; uvm). Im Unterschied dazu konzipieren wir im Folgenden Rebound-Effekte auf Ebene von Unternehmen.
Da bisher noch wenige Erkenntnisse zu dieser Fragestellung vorliegen, wird ein explorativer Ansatz gewählt, um erste Einblicke zu gewinnen. Mit der Software MAXQDA wird eine Inhaltsanalyse von Nachhaltigkeitsberichten durchgeführt und die Ergebnisse sowohl qualitativ als auch quantitativ (deskriptiv) ausgewertet. Dabei wird zwischen zwei unterschiedlichen Betrachtungsebenen unterschieden.
Es werden Empfehlungen für Wirtschaft und Politik entwickelt, wie Rebound-Effekte begrenzt oder unerwünschte Folgen für das Erreichen von energie- und ressourcenpolitischen Zielen vermieden werden können. MERU wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert
Das vorliegende Diskussionspapier entstand im Rahmen der konzeptionellen Projektarbeiten zum Rebound-Verständnis und zur Rebound-Entstehung auf Unternehmensebene. Es diskutiert die Thesen zur Rebound-Entstehung, die im Projekt erarbeitet wurden, anhand von konzeptionellen und empirischen Erkenntnissen aus dem unternehmensbezogenen Postwachstumsdiskurs.